Yttrium – Vorkommen und Abbaugebiete im Überblick

Yttrium ist ein seltenes Erdmetall, das zwar chemisch zu den Lanthanoiden zählt, aber in der Praxis mit den „Seltenen Erden“ abgebaut wird. Es spielt eine Schlüsselrolle in Hightech-Anwendungen wie Lasern, Leuchtdioden (LEDs), Supraleitern, Smartphones und sogar in der Krebsbehandlung.

Trotz seiner vielfältigen Anwendungen ist Yttrium nicht gleichmäßig auf der Erde verteilt – und seine Förderung ist stark konzentriert.


Wo kommt Yttrium vor?

Yttrium tritt nicht in reiner Form auf, sondern wird aus Erzen gewonnen, die auch andere seltene Erden enthalten – v. a. Monazit und Xenotim.

Die größten bekannten Vorkommen befinden sich in:

Land Hauptregionen Besonderheiten
China Inneres Mongolei, Jiangxi, Guangdong Führend bei Förderung & Verarbeitung, insbesondere ionenadsorbierende Tonminerale
Brasilien Minas Gerais, Goiás Große Lagerstätten, steigendes Interesse an Eigenverarbeitung
Indien Odisha, Andhra Pradesh Förderung als Nebenprodukt aus Monazit-Sanden
Malaysia Kuantan (Lynas-Aufbereitungsanlage) Importiert Erz aus Australien, verarbeitet auch Yttrium
USA Mountain Pass (Kalifornien) Geringe Yttrium-Ausbeute, Fokus auf andere Seltene Erden
Australien Mount Weld (Western Australia) Wichtiges Exportland, auch Vorkommen von Yttrium-haltigem Erz
Vietnam Dong Pao und weitere Lagerstätten Staatlicher Ausbau der Förderung geplannt
Tansania Ngualla (geplant) Bedeutendes Projekt mit Yttrium-Potenzial in Afrika

Warum ist Yttrium so gefragt?

  • In Displays & LEDs: Yttrium-Europium-Phosphor für rote Farben in Fernsehern und Monitoren

  • In Keramiken & Supraleitern: Yttrium-Barium-Kupferoxide (YBCO) für Hochtemperatur-Supraleitung

  • In der Medizin: Radioaktives Yttrium-90 wird für Krebstherapie eingesetzt

  • In der Luft- und Raumfahrt: Als Legierungszusatz zur Erhöhung der Festigkeit


Herausforderungen:

  • Verarbeitung: Yttrium ist schwer zu isolieren und mit anderen seltenen Erden eng vermischt

  • Umweltprobleme: Besonders in China führte der chemische Abbau zu starker Belastung von Böden und Wasser

  • Abhängigkeit: Über 80 % der weltweiten Yttrium-Produktion stammt aktuell aus China


Fazit:

Yttrium ist technisch unverzichtbar – aber seine Förderung ist geopolitisch sensibel und ökologisch anspruchsvoll. Der Druck auf westliche Länder wächst, eigene Vorkommen zu erschließen, Lieferketten zu diversifizieren und das Recycling seltener Erden voranzutreiben.


Interessierst du dich für die zukünftige Rolle von Yttrium in Batterien oder grünen Technologien?

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