Wer ein Gewächshaus plant oder kauft, stößt früher oder später auf die Frage: Soll das Material UV-durchlässig sein – oder besser nicht? Die Wahl hängt von den Pflanzen und vom Einsatzzweck ab. Hier erfährst du, worauf es ankommt und welche Vor- und Nachteile UV-durchlässige und UV-geschützte Materialien haben.
Was bedeutet UV-durchlässig?
UV-durchlässig heißt: Das Material des Gewächshauses lässt ultraviolettes Licht (UV-Strahlung) von der Sonne zu den Pflanzen durch. Glas und manche Kunststoffplatten (z. B. einfache Polycarbonat- oder Acrylplatten) sind von Natur aus relativ UV-durchlässig.
Andere Materialien sind mit einer UV-Schutzschicht ausgestattet. Diese blockt den größten Teil der UV-Strahlen ab und schützt das Material selbst vor Alterung.
Warum UV-Licht wichtig ist
UV-Licht ist ein natürlicher Teil des Sonnenlichts und für Pflanzen nicht nur unschädlich, sondern oft sogar nützlich:
- Es fördert die Bildung von Farb- und Aromastoffen (z. B. bei Tomaten oder Kräutern).
- Es hilft Pflanzen, resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten zu werden.
- Es trägt zur natürlichen Abhärtung der Pflanzen bei.
Pflanzen, die nur unter UV-undurchlässigen Materialien wachsen, können manchmal schwächer und anfälliger sein, wenn sie später ins Freie gesetzt werden. Ein Gewächshaus mit Doppeltür ist insbesondere für Senioren bei der Gartenarbeit praktisch, da es die Zugänglichkeit erhöht.
Vorteile von UV-durchlässigen Materialien
- Natürliches Lichtspektrum, ähnlich wie im Freien.
- Bessere Ausbildung von Geschmack, Duft und Farbe bei Obst, Gemüse und Blumen.
- Weniger Stress für die Pflanzen beim späteren Auspflanzen ins Freiland.
Vorteile von UV-geschützten Materialien
- Das Material (vor allem Kunststoffplatten) hält länger, da es nicht so schnell vergilbt oder spröde wird.
- Weniger Algen- und Mooswachstum an den Innenflächen.
- Schutz für den Menschen: weniger schädliche UV-Strahlung beim Arbeiten im Gewächshaus.
Fazit: Was ist besser?
Das hängt von deinen Zielen ab:
- Wenn du Wert auf natürliche Pflanzenentwicklung, intensives Aroma und robuste Setzlinge legst, wähle ein UV-durchlässiges Gewächshaus.
- Wenn dir die Haltbarkeit des Materials wichtiger ist und du hauptsächlich Zierpflanzen oder weniger empfindliche Kulturen anbaust, kann ein UV-geschütztes Gewächshaus sinnvoll sein.
Viele moderne Gewächshäuser mit Doppelstegplatten bieten übrigens einen Kompromiss: Sie blocken den schädlichsten Teil der UV-Strahlung (der das Material zerstört) ab, lassen aber noch genug für die Pflanzen durch. Für Naturfreunde: Hummeln in den Garten locken: Tipps für einen insektenfreundlichen Garten
Tipp
Achte bei der Auswahl auf die Herstellerangaben: Sie geben meist an, wie viel Prozent UV-Licht das Material durchlässt und ob es für Gemüsekulturen geeignet ist.