Terbium (Tb) – Steckbrief


Terbium (Tb) – Steckbrief

Allgemeines:
Terbium ist ein chemisches Element aus der Gruppe der Lanthanide, also eine der sogenannten seltenen Erden. Trotz dieser Bezeichnung ist Terbium in der Erdkruste nicht extrem selten – es kommt jedoch meist nur in sehr geringen Konzentrationen und in Mischungen mit anderen seltenen Erden vor.


Grunddaten

Eigenschaft Wert / Beschreibung
Name: Terbium
Symbol: Tb
Ordnungszahl: 65
Atommasse: 158,925 u
Elementkategorie: Lanthanoid (seltene Erde)
Gruppe / Periode / Block: – / 6 / f-Block
Aussehen: Silberweiß glänzendes, weiches Metall
Aggregatzustand (bei 20 °C): fest
Dichte: ca. 8,23 g/cm³
Schmelzpunkt: 1 356 °C
Siedepunkt: 3 123 °C

Chemische Eigenschaften

  • Terbium ist ein reaktives Metall, das an der Luft langsam oxidiert.
  • Es bildet meist dreiwertige Ionen (Tb³⁺), gelegentlich auch vierwertige in bestimmten Verbindungen.
  • Es reagiert mit Wasser und Säuren unter Bildung von Wasserstoffgas.
  • Typisch sind seine hellgrünen oder gelbgrünen Salze.

Vorkommen und Gewinnung

  • Terbium kommt nicht gediegen (also nicht elementar) in der Natur vor.
  • Es ist enthalten in Mineralen wie Monazit, Bastnäsit und Xenotim.
  • Die wichtigsten Förderländer sind China, USA, Indien und Brasilien.
  • Die Trennung von Terbium von anderen Lanthaniden ist technisch aufwendig, da sich die Elemente chemisch sehr ähnlich sind.

Verwendung

Terbium ist aufgrund seiner besonderen magnetischen und optischen Eigenschaften vielseitig einsetzbar:

  • Leuchtstoffe in Leuchtstoffröhren und LCD-Bildschirmen (grüne Farbe).
  • Bestandteil von Magneten, z. B. in Hochleistungslautsprechern.
  • In Lasertechnologie und Halbleitern.
  • Legierungszusatz in magnetooptischen Speicherwerkstoffen.
  • Als Dotierungselement in speziellen Gläsern und Kristallen.

Besonderheiten

  • Terbium wurde 1843 von Carl Gustav Mosander entdeckt, der es aus dem Mineral Yttria isolierte – benannt nach dem schwedischen Ort Ytterby, wo mehrere seltene Erden entdeckt wurden.
  • Es ist eines von vier Elementen, die nach Ytterby benannt sind: Yttrium (Y), Ytterbium (Yb), Erbium (Er) und Terbium (Tb).

Sicherheit und Umwelt

  • Terbium gilt als mäßig giftig, sollte aber mit Vorsicht gehandhabt werden.
  • In der Umwelt spielt es bisher keine bekannte biologische Rolle.
  • Recycling von Terbiumhaltigen Geräten wird zunehmend wichtig, um Ressourcen zu schonen.

Kurzfazit

Terbium ist ein faszinierendes, vielseitig nutzbares Element der seltenen Erden.
Seine Bedeutung wächst mit der Entwicklung moderner Technologien – besonders in Elektronik, Optik und Magnetik.


Terbium (seltene Erden) – Vorkommen

Einleitung

Terbium (Tb) ist ein chemisches Element aus der Gruppe der Lanthanide und gehört damit zu den sogenannten seltenen Erden. Trotz dieser Bezeichnung ist Terbium in der Erdkruste nicht extrem selten – sein Anteil liegt bei etwa 1,2 Milligramm pro Kilogramm Gestein. Das ist vergleichbar mit dem Vorkommen von Blei oder Zinn.
Allerdings tritt Terbium nicht in reiner Form auf, sondern immer in Verbindung mit anderen seltenen Erden, was seine Gewinnung aufwendig macht.


Natürliche Vorkommen

Terbium kommt ausschließlich in Mineralen vor, die Mischungen verschiedener Lanthanide enthalten. Zu den wichtigsten zählen:

Mineral Hauptbestandteile Beschreibung
Monazit Phosphate seltener Erden, häufig mit Thorium Gelblich-braunes Mineral, Hauptquelle vieler Lanthanide
Bastnäsit Fluorcarbonat seltener Erden Wichtigstes Industrieerz für Cer, Lanthan und Terbium
Xenotim Yttriumphosphat mit Lanthaniden Seltenes, aber Terbium-haltiges Mineral
Euxenit und Gadolinit Komplexe Oxide mit Lanthaniden Nebenquellen für seltene Erden

In diesen Mineralen liegt Terbium meist nur in geringen Konzentrationen (0,1–1 %) vor und wird zusammen mit anderen seltenen Erden gewonnen.


Geografische Verbreitung

Die Vorkommen seltener Erden – und damit auch von Terbium – sind weltweit verteilt, konzentrieren sich aber auf bestimmte Regionen:

  • China: Der mit Abstand größte Produzent.
    Die Bayan-Obo-Mine in der Inneren Mongolei gilt als eines der bedeutendsten Lagerstätten für seltene Erden, einschließlich Terbium.
  • USA: Die Mountain-Pass-Mine in Kalifornien liefert ebenfalls Terbiumhaltige Erze.
  • Indien und Brasilien: Gewinnung aus Monazit-Sanden an der Küste.
  • Australien und Kanada: Wichtige Explorationsgebiete neuer Vorkommen.
  • Schweden: Historisch bedeutsam – in Ytterby wurde Terbium im 19. Jahrhundert erstmals entdeckt.

Gewinnung und Aufbereitung

Da Terbium nie isoliert vorkommt, wird es im Rahmen der Trennung seltener Erden gewonnen.
Die Schritte sind:

  1. Aufschluss des Erzes – chemische Behandlung mit Säuren oder Laugen, um die seltenen Erden zu lösen.
  2. Ionenaustausch- oder Lösungsextraktion – aufwendige Trennverfahren, um Terbium von anderen Lanthaniden zu isolieren.
  3. Reduktion – Umwandlung der Verbindungen in metallisches Terbium.

Dieser Prozess ist technisch anspruchsvoll, energieintensiv und umweltbelastend, weshalb Recycling und nachhaltige Produktion zunehmend an Bedeutung gewinnen.


Zukunft und Nachhaltigkeit

Mit der steigenden Nachfrage nach Elektroautos, Windturbinen und Bildschirmen wächst auch der Bedarf an Terbium.
Da die natürlichen Vorkommen begrenzt und die Förderung oft umweltschädlich ist, rücken Alternativen in den Fokus:

  • Recycling von Altgeräten und Elektronik (z. B. aus Leuchtstoffen oder Magneten).
  • Entwicklung effizienterer Trenntechnologien.
  • Erkundung neuer Lagerstätten außerhalb Chinas, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

Fazit

Terbium ist zwar kein extrem seltenes Element, doch seine Trennung und Gewinnung machen es zu einer strategisch wichtigen Ressource.
Die größten Vorkommen liegen derzeit in China, doch weltweit wächst das Interesse an einer nachhaltigen und unabhängigen Terbiumproduktion.


Terbium (seltene Erden) – Verwendung

Einleitung

Terbium (Symbol Tb, Ordnungszahl 65) ist ein Element aus der Gruppe der Lanthanide, die zu den sogenannten seltenen Erden gehören.
Obwohl Terbium in der Natur nur in geringen Mengen vorkommt, spielt es in der modernen Technologie eine entscheidende Rolle. Seine besonderen magnetischen, optischen und elektrischen Eigenschaften machen es zu einem wertvollen Hightech-Rohstoff.


Wichtige Eigenschaften für die Nutzung

  • Hohe magnetische Empfindlichkeit
  • Stabile Lumineszenz (Leuchtkraft)
  • Temperaturabhängige magnetooptische Effekte
  • Gute Legierungsfähigkeit

Diese Kombination macht Terbium zu einem vielseitigen Material in Elektronik, Optik und Energietechnik.


1. Verwendung in Leuchtstoffen und Bildschirmen

Eine der bekanntesten Anwendungen von Terbium ist in Leuchtstoffen für:

  • Leuchtstoffröhren
  • Energiesparlampen
  • Flachbildschirme (LCD, OLED, Plasma)

Dabei sorgt Terbium für das intensive grüne Leuchten, das man z. B. in Fernseh- und Computerbildschirmen sieht.
Es wird in Form von Terbiumoxid (Tb₄O₇) oder Terbiumphosphat eingesetzt.


2. Verwendung in Magneten und Legierungen

Terbium ist Bestandteil von Hochleistungsmagneten, die in vielen modernen Geräten benötigt werden:

  • Windkraftanlagen
  • Elektromotoren (z. B. in E-Autos)
  • Lautsprecher und Kopfhörer

Besonders wichtig ist die Terfenol-D-Legierung (Terbium + Dysprosium + Eisen).
Diese zeigt magnetostriktive Eigenschaften, d. h. sie ändert ihre Form unter Magnetfeldern. Dadurch eignet sie sich hervorragend für:

  • Ultraschallwandler
  • Präzisionssensoren
  • Aktuatoren (z. B. in Flugzeugen und Robotern)

3. Verwendung in Optik und Lasertechnik

In der Laser- und Glasindustrie dient Terbium zur Verbesserung optischer Materialien:

  • Dotierung von Spezialgläsern und Kristallen zur Erzeugung von Laserstrahlen
  • Terbiumgalliumgranat (TGG) als magnetooptisches Material in Isolatoren und Polarisatoren von Lasern
  • Verwendung in optischen Filtern und Verstärkern

4. Verwendung in Elektronik und Energiesystemen

Terbium wird auch in der Halbleitertechnik und bei Energieumwandlungssystemen genutzt:

  • Als Zusatzstoff in Brennstoffzellen und Energiespeichern
  • In elektronischen Bauteilen mit hohen Temperatur- oder Magnetanforderungen
  • In bestimmten Phosphoren für Röntgengeräte und Sensoren

5. Zukunft und Nachhaltigkeit

Da Terbium in vielen Zukunftstechnologien steckt, gilt es als strategisch wichtiges Material.
Die Nachfrage steigt mit dem Ausbau von:

  • erneuerbaren Energien,
  • Elektromobilität,
  • und der Digitaltechnik.

Wegen der aufwendigen Gewinnung und begrenzten Ressourcen wird die Rückgewinnung aus Altgeräten (Recycling) zunehmend bedeutend. Neue Verfahren sollen den Verbrauch verringern und die Abhängigkeit von einzelnen Förderländern (v. a. China) mindern.


Fazit

Terbium ist ein unscheinbares, aber unverzichtbares Element moderner Technologie.
Ob in grünen Leuchtstoffen, präzisen Magneten oder optischen Lasersystemen – ohne Terbium wären viele Hightech-Anwendungen unserer Zeit nicht möglich.
Sein Wert liegt nicht in der Menge, sondern in seinen einzigartigen physikalischen Eigenschaften.


Terbium (seltene Erden) – giftig?

Einleitung

Terbium (Symbol Tb, Ordnungszahl 65) gehört zur Gruppe der Lanthanide, auch bekannt als seltene Erden.
Es wird in der modernen Technik vielfältig eingesetzt – zum Beispiel in Leuchtstoffen, Magneten, Lasern und Elektronikbauteilen.
Da seltene Erden chemisch aktiv sein können, stellt sich oft die Frage: Ist Terbium giftig oder gefährlich für Mensch und Umwelt?


Allgemeine Einschätzung der Giftigkeit

Terbium gilt nach heutigem Wissenstand als mäßig giftig.
Das bedeutet: Es ist nicht hochgiftig oder akut gefährlich, kann aber in größeren Mengen oder bei längerer Exposition gesundheitsschädlich wirken – insbesondere in Form seiner löslichen Verbindungen.


Wirkung auf den menschlichen Körper

  • Metallisches Terbium ist relativ stabil und zeigt kaum Reaktivität mit biologischem Gewebe.
  • Terbiumverbindungen (z. B. Terbiumchlorid oder Terbiumoxid) können beim Einatmen, Verschlucken oder bei Hautkontakt reizend wirken.
  • Gelangt Terbium in den Körper, kann es sich in Knochen und Leber anreichern – ähnlich wie andere Lanthanide.
  • Tierstudien deuten darauf hin, dass hohe Dosen Leber- und Nierenschäden verursachen können.
  • Akute Vergiftungserscheinungen beim Menschen sind jedoch sehr selten und treten meist nur im Labor- oder Industrieumfeld auf.

Sicherer Umgang mit Terbium

Im Alltag besteht kein Risiko, da Terbium in Geräten fest eingebunden ist (z. B. in Magneten oder Bildschirmen).
In Laboren und bei der industriellen Verarbeitung gelten jedoch folgende Schutzmaßnahmen:

  • Tragen von Handschuhen, Schutzbrille und Atemschutz
  • Arbeiten unter Abzug (bei Stäuben oder Lösungen)
  • Vermeidung von Haut- und Augenkontakt
  • Ordnungsgemäße Entsorgung nach den Richtlinien für Schwermetalle

Umweltaspekte

Terbium ist kein stark umweltgefährdendes Element, kann sich aber in Böden und Gewässern anreichern, wenn Abfälle unsachgemäß entsorgt werden.
In der Umwelt wird es kaum biologisch abgebaut, weshalb es langfristig im Sediment verbleiben kann.
Daher wird zunehmend auf Recycling und umweltfreundliche Gewinnungsmethoden geachtet.


Bewertung

Aspekt Bewertung
Akute Toxizität gering bis mäßig
Langzeitwirkung möglich bei hoher Belastung
Umweltbelastung gering, aber anreichernd
Alltagsrisiko praktisch nicht vorhanden

Fazit

Terbium ist nicht hochgiftig, sollte aber mit Vorsicht gehandhabt werden – insbesondere in chemischer Form oder als Staub.
Im normalen Gebrauch, etwa in Elektronik, Lampen oder Magneten, besteht kein Gesundheitsrisiko.
Dennoch ist ein verantwortungsvoller Umgang und Recycling wichtig, um Mensch und Umwelt langfristig zu schützen.


Aktuelle Preislage und historische Entwicklung

Aktuelle Preise (Stand 28.10.2025)

  • Der aktuelle Preis für Terbium liegt bei etwa 1 983,40 USD pro kg.
  • Bei reinem Terbium-Metall (99,9 %) wurden 2025 in einzelnen Monaten Preise zwischen etwa 1 000 und 1 300 USD/kg beobachtet.
  • Für Terbiumoxid (≥ 99,95 %) lagen börsliche Notierungen zuletzt in China bei ca. 7,15 bis 7,18 Millionen Yuan pro Tonne (das entspricht in USD/kg einem Wert im einstelligen Tausenderbereich)
  • Auf dem chinesischen Markt wurde ein Spotpreis für Terbiumoxid von etwa 875,8 USD/kg (ohne Mehrwertsteuer) gemeldet.

Historische Entwicklung

  • Seit dem Jahr 2020 hat sich der Preis von Terbium mehr als verdreifacht: von rund 668 USD/kg zu Jahresbeginn 2020 auf heute.
  • Seit 2023 liegt der Preistrend eher rückläufig, und über längere Zeiträume schwanken die Kurse stark — Terbium gehört zu den relativ volatilen Metallen im Bereich der seltenen Erden.
  • In Monatsbetrachtungen 2025 steigen oder fallen die Preise um gewisse Zehnerprozentpunkte, je nach Marktstimmung, Angebot und Nachfrage.

Einflussfaktoren auf die Preisentwicklung

Die Preisentwicklung von Terbium wird von mehreren zentralen Faktoren beeinflusst:

Einflussfaktor Wirkung auf den Preis
Angebot & Fördermenge Begrenzte Förderung und aufwändige Verarbeitung begrenzen das Angebot, was Preisdruck nach oben erzeugen kann.
Chinas Marktpolitik & Exportkontrollen China kontrolliert einen großen Teil der Verarbeitungskapazitäten und kann durch Exportquoten oder Restriktionen starke Preisschwankungen auslösen.
Technologie- und Nachfrageentwicklung Steigende Nachfrage durch Elektroautos, Windenergie, Elektronik und Magnettechnologien treibt den Bedarf – und damit die Preise.
Rohstoffkosten & Verarbeitungskosten Energie-, Chemikalien- und Arbeitskosten sowie Komplexität der Trennprozesse wirken direkt in Richtung Preissteigerung.
Lagerbestände & Spekulation Engpässe, Vorratskäufe oder spekulative Transaktionen verstärken Preisschwankungen.
Politische & strategische Maßnahmen Diversifizierungsstrategien, Subventionen, geopolitische Spannungen haben Einfluss auf Angebot und Marktvertrauen.

Beispielsweise führten Restriktionen von US-Lieferungen nach China zu einem Preisanstieg bei NdPr (Neodym/Praseodym) und beeinflussten auch den Markt für andere seltene Erden mit.

Außerdem wird Terbium oft gemeinsam mit anderen seltenen Erden gefördert, sodass die Preisentwicklung insgesamt durch den Kurs anderer Elemente (z. B. Dysprosium) mitbestimmt wird.


Ausblick & Prognosen

  • Mittelfristig (1–3 Jahre) ist damit zu rechnen, dass Terbiumpreise tendenziell steigend bleiben oder zumindest in Schwankungen nach oben tendieren, weil die Nachfrage in Hightech-Sektoren wächst und neue Quellen nur mit Verzögerung entwickelt werden können.
  • Auf kurze Sicht können Preise volatil bleiben, da der Markt relativ dünn ist und kleine Änderungen in Angebot oder Nachfrage große Auswirkungen haben.
  • Strategische Maßnahmen, z. B. durch Stabilisierung von Lieferketten, Förderung neuer Minen außerhalb Chinas oder gesteigertes Recycling, könnten Preisspitzen abmildern.

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